Heute mal was Neues: Frühling!

*** Vier gut eingepflanzte Projekte zum Nachmachen (von korfftext) ***


Butterblumengelbe Wiesen,
sauerampferrot getönt, –
o du überreiches Sprießen,
wie das Aug dich nie gewöhnt!

Wohlgesangdurchschwellte Bäume,
wunderblütenschneebereift –
ja, fürwahr, ihr zeigt uns Träume,
wie die Brust sie kaum begreift.

So weit Christian Morgenstern zur Jahreszeit, einer meiner Lieblingsdichter.

Vier alte und neue Projekte mögen Ihnen zur Anregung dienen, etwas Neues zu wagen, das die Welt ein bisschen bewegt. Zum Besseren natürlich:

Teuto ohne Auto, Bielefelder Bäume, Soziale Architektur, FAQs und Glossare

Als gebürtiger Aachener, aufgewachsen an der belgischen Grenze, bin ich gerade nahe bei unseren westlichen Nachbarn, denen wir unter anderem die besten Fritten und die besten Comics verdanken. Ein Gedanke zum Terrorismus: Der schwerste Schlag, den wir Mördern versetzen können, ist der Entzug öffentlicher Aufmerksamkeit. Denn praktisch alle Mörder sind extrem eitel. Ich plädiere deshalb dafür, grundsätzlich keine Bilder von Mördern zu zeigen, ihre Namen nicht zu nennen und ihre Aussagen nicht zu zitieren.

Unbeschwerte Osterfeiertage wünscht Ihnen

Ihr Jens Jürgen Korff aus der Texterei


 Die B 66 in Oerlinghausen-Helpup, 19.6.2005

Teuto ohne Auto: autofreier Landschaftsgenuss

Am 19. Juni 2005 fand der erste autofreie Sonntag Westfalens statt: 30 km Bundes- und Landstraßen zwischen Bielefeld und Detmold wurden für Autos gesperrt, und 35.000 Bielefelderinnen und Lipper beiderlei Geschlechts machten sich auf den Weg, die Landschaft entlang des Teutoburger Waldes per Fahrrad oder Inline-Skates zu erkunden. Veranstalter waren damals Regierungsprädident Andreas Wiebe und der BUND-Landesverband NRW. Name, Konzept und alle Texte: korfftext. Seitdem ist OWL infiziert: Seit 2009 findet alle zwei Jahre ein autofreier Sonntag zwischen Bielefeld und Herford statt, unter dem Titel "Ohne Auto mobil" - so auch im September 2015, zehn Jahre nach der Premiere (Youtube 2015).

Bielefelder Bäume: Naturschutz von unten via Web 2.0

Seit 2007 können die Bielefelder ihre Lieblingsbäume auf dieser Website mit Foto und Beschreibung präsentieren. Die vom BUND Bielefeld herausgegebene Website funktioniert auf der Basis eines Wordpress-Blogs und hilft mit, schöne, stadtbildprägende Bäume vor kurzsichtigen Sägeaktionen ihrer jeweiligen aktuellen Besitzer zu schützen. Das war nötig, weil die Stadt 2002 ihre Baumschutzsatzung abgeschafft hat. Inzwischen gibt es dort gut 300 Beiträge von gut 30 Mithelfern. Meine eigene Mitarbeit erfolgt  ehrenamtlich. -
Die Idee lässt sich z. B. auf denkmalgeschützte oder noch nicht denkmalgeschützte Häuser, Baulücken, eingewachsene Vorgärten (leider bedrohte Biotope), alte Leuchtreklamen und Schilder, Kioske, inhabergeführte Läden übertragen. Aktuell in Arbeit bei korfftext: eine Webdokumentation über die 50 Bielefelder Bäche und ein Bürger-Gewerbebrachenkataster. Wobei Baulücken und Gewerbebrachen nicht deshalb erfasst werden, um sie zu schützen, sondern damit sie genutzt werden, anstelle neue Wohn- und Gewerbegebiete in die freie Landschaft zu setzen.

Zugleich dienen solche Projekte als regionale Bildarchive. Weitere regionale Bildarchive finden Sie auf Teutoblicke und bei Peter Wehowsky.

Wie sich soziale Architektur nützlich macht: ein lebendiges Interview

Alberts.Architekten in Bielefeld-Sennestadt begleiten zum Beispiel den Um- und Neubau von Schulen mit einem nachhaltig angelegten Partizipationsprozess ("Pädagogischer Bauauschuss"). Der bewirkt nachweislich, dass das Resultat des Umbaus allen, die dort arbeiten oder lernen, wirklich nützt. Seit März 2016 können die Sennestädter ein lebendiges Interview mit ihren Chefplanern Elke Alberts und Thorsten Försterling einsetzen, um Außenstehenden zu vermitteln, wie sie arbeiten und was das für Bauherren bedeutet. Korfftext lieferte nach einem Briefing die Interview-Fragen. Durchgeführt und verschriftlicht wurde das Interview mit Bordmitteln. Am Ende redigierte und kürzte korfftext den Text auf ein journalistisches Format. Eine kostengünstige und zugleich sehr PR-wirksame Lösung für die Architekten! -
Übertragbar auf alle erklärungsbedürftigen Dienstleistungen, vor allem solche, bei denen konzeptionelle Arbeit im Hintergrund mitspielt.

Google-Erfolg mit Tipps, FAQs und Glossaren

SEO-Texter (also Texter, die sich auf Suchmaschinen-Optimierung spezialisiert haben) wissen es schon lange: In ganz vielen Branchen kommt das Gros der Internetbesucher nicht über Firmennamen, Produktnamen oder technische Bezeichnungen herein, sondern über praktische Fragen, die Nutzer und potenzielle Nutzer im Umfeld des jeweiligen Produkts stellen. Solche Fragen bedient man am besten mit Tipps, "häufig gestellten Fragen" (FAQs) und kurzen Lexika (Glossaren). Seit 2008 macht das z. B. der Matratzen-Anbieter Sigmapur so und beantwortet auf seiner Website häufig gestellte Fragen zu einer innovativen Matratze (made by korfftext). Obwohl die Seite technisch noch nicht für Google optimiert ist, erzielt sie für etliche relevante Suchen die besten Google-Ergebnisse der Website, rangiert also weit vor der Startseite oder Produktseiten. - Ein Beispiel für ein bei Google erfolgreiches Glossar ist mein Klimaschutz-Glossar aus dem jahr 2007, hervorgegangen aus meiner damaligen Mitarbeit am Jahrbuch "Aktuell" des Harenberg-Verlags. Auch meine bei weitem erfolgreichste Landeseite ist eine Seite mit Tipps: Die Neue Rechtschreibung auf drei Seiten. -
Sehr gut übertragbar ist dieser Ansatz z. B. auf alle Websites im Bereich Ökologischer Landbau, Bioprodukte, regionale Vermarktung, Restaurants. Denn dort haben Kunden und Gäste viele Fragen, und es gibt viele zu klärende Fachbegriffe.

Seit März 2016 setzt hier auch die Initiative für bessere Websites an, die korfftext gemeinsam mit All you need is words und 2Werken gegründet hat. Auf der Basis von Analysen, bei denen wir technische Tools einsetzen, entwickeln wir Vorschläge, wie Sie mit häufig geringem Mitteleinsatz wichtige Google-Positionen verbessern können.

Kopfschütteln über die IHK

Zum Abschluss noch eine Prise Pfeffer: Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld will den fünften Kanton, das Bielefelder Ostviertel, mit einer vierspurigen Stadtautobahn beglücken, die vom Ostwestfalentunnel entlang der Lippebahn zur Lageschen Straße bei Hillegossen führen soll. Durch das Grüne Band, zwischen meinem Büro im Ostbahnhof und dem Maria-Stemme-Berufskolleg durch, dicht am Martin-Luther-Platz vorbei, durchs Naturschutzgebiet Mühlenbach bei der Straße Am Wiehagen, am Stieghorster Friedhof vorbei. Damit die Lkw-Flotten einiger heiliger Logistikbetriebe gegenüber der vorhandenen Strecke über den Ostring ein paar Minuten Zeit einsparen. 100 Millionen € Steuergeld soll der Betonspaß kosten. So hat es die IHK am Bielefelder Stadtrat vorbei in den Entwurf des Bundesverkehrswegeplans hineinlanciert, der gerade in die Öffentlichkeitsbeteiligung gegangen ist. Die Betonköpfe schämen sich offenbar nicht, ihre Saurier aus der Versenkung zu holen. -
Gegenfrage: Die Stadt ist gerade auf der Suche nach innerstädtischen Baugebieten für die vielen Neubürgerinnen und Neubürger. Warum nicht auf dieser Trasse, gleich neben dem Grünen Band?

 


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Am Ostbahnhof 1
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