Übern Tellerrand 3b - April 2009

Newsletter von korffTEXT und montale - 2. verbesserte Auflage

Inhalt

 


Der Marsch der Fliederbataillone

Der tschechische Schriftsteller Karel Capek (1890-1938) besang einst den April mit folgenden Zeilen:

April: Das ist der rechte und gesegnete Monat des Gärtners.
Die Verliebten sollen uns ungeschoren lassen mit ihrem vielgepriesenen Mai;
im Mai blühen die Bäume und Blumen nur,
aber im April schlagen sie aus;
glaubt mir, dieses Keimen und Ausschlagen, diese Knospen,
Knosplein und Keimlinge sind die größten Wunder der Natur....
Wäre ich ... Musiker, würde ich einen »Marsch der Knospen« komponieren.
Zuerst liefe ein leichter Marsch der Fliederbataillone,
dann käme der Marschtakt der Johannisbeersträucher,
hierauf fiele der schwere Takt der Birnen- und Apfelknospen ein,
während das junge Gras auf allen Saiten, die man auftreiben könnte, klimperte und wisperte.
Und bei dieser Orchesterbegleitung würden die Regimenter der prächtigen Knospen vorbeimarschieren,
unaufhaltsam, »im herrlichen Aufmarsche« nach vorne jagend, wie man es im Militär sagt.
Eins-zwei, eins-zwei, Herrgott, wäre das ein Marsch!

Selten war der Blütenaufmarsch im April so gewaltig wie in diesem Jahr.

Weil die erste Auflage dieses Newsletters kurz vor Ostern ein wenig im Frühlingstrubel untergegangen ist, geben wir Ihnen hiermit eine zweite Chance, die Nachrichten zu lesen, die wir für Sie zusammengestellt haben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und einen prächtigen und erfolgreichen Mai!

Uwe Gagelmann, Jens Jürgen Korff
Bielefeld, April 2009



Marketing und Werbung

Besser als Brainstorming

Amerikanische Unternehmensberater haben herausgefunden, warum klassische Brainstorming-Sitzungen mit Managern meist nicht funktionieren: Fordert man Manager auf, völlig losgelöst von Vorgaben irgendwelche Ideen zu entwickeln, fühlen sie sich durch die unüberschaubare Vielfalt der Möglichkeiten verunsichert. Kreative kennen dieses Phänomen schon lange als den Fluch des weißen Papiers. Kevin P. Coyne, Patricia Gorman Clifford und Renée Dye (McKinsey) haben diverse revolutionäre Produkteinführungen, die auf dem Markt erfolgreich waren, analysiert und herausgefunden, dass in der Regel eine ganz konkrete Frage am Anfang der Idee stand. Daraus haben sie eine Methode entwickelt, wie man die richtigen Fragen stellt – nicht zu allgemein und nicht zu speziell – , um möglichst viele brauchbare Ideen herauszukitzeln.

Zwei Ansätze dieser Art:

Der ganze Artikel steht auf Harvard Business Manager 31.3.2009
http://www.harvardbusinessmanager.de/heft/artikel/a-614906.html

 


Web-Konzeption

In Online-Shops wollen die Leute große Bilder und gute, ausführliche Produkttexte

Wie sich gute und schlechte Produktinformationen auf den Umsatz in einem Onlineshop auswirken, hat der E-Commerce-Dienstleister DMC digital media center im Februar 2009 untersucht – an zwei Beispielen: Mode und Weiße Ware (große Haushaltsgeräte).
Bei Modeartikeln wollen die Befragten in erster Linie das Produkt sehen, die Beschreibung lesen und wissen, wann ein Artikel lieferbar ist. Für rund zwei Drittel der Käufer sind Produktbilder und umfangreiche Produktbeschreibung der wichtigste Kaufindikator. Für jeden Zweiten ist es entscheidend, wann der Modeartikel lieferbar ist. Jeder Zweite wünschte sich, dass man die Produktansicht vergrößern kann.

Bei Weißer Ware informieren sich die meisten Onlineshopper ausführlich vor einem Kauf. Über 80 % der Befragten legen großen Wert auf eine umfangreiche Produktbeschreibung, 70 % auf ein Produktbild. Bei fast 65 % ist die Lieferfrist ein ausschlaggebend für den Kaufimpuls. Dabei interessieren vor allem harte Fakten: Verbrauchswerte, Energieklassen, Abmessungen. Fast 75 % der Onlinekäufer wollen Weiße Ware im Shop miteinander vergleichen können.

Web-2.0-typische Shopfunktionen wie Empfehlungen, Kommentare, Bewertungen und Wunschlisten rangierten dagegen bei den Befragten unter „ferner liefen“ – bei Mode wie bei Weißer Ware.

Quelle: iBusiness, 5.3.2009
(Den vollständigen Artikel schicke ich Ihnen auf Wunsch gerne zu. Tel. 05221/ 699 9772, jjk@korfftext.de)


Sprache, Text und Sprüche

Die besten Headlines im Internet

BBC News schafft es, mit 38 Wörtern die sechs wichtigsten Tagesereignisse der Welt zusammenzufassen. Jede Headline gibt eine klare Vorstellung vom Inhalt des Folge-Artikels, stellt die fürs inhaltliche Unterscheiden wichtigsten Worte nach vorn, ist auch außerhalb des Kontextes verständlich und unterstützt optimal den Entscheidungsprozess des Lesers: Anklicken oder nicht?

Das ergab eine aktuelle Untersuchung des kalifornischen Usability-Experten Jakob Nielsen.

Quelle: Jakob Nielsen's Alertbox, 27. April 2009

Die deutsche Übersetzung des Beitrags schicke ich Ihnen auf Wunsch zu.

 

E-Mail-Marketing: Satzbau der Betreffzeile wichtiger als Länge

Eine umfangreiche statistische Auswertung zeigt: E-Mails, deren Betreffzeile die wichtigsten Worte am Anfang nennen, werden häufiger geöffnet als andere. Das fanden die Marketing-Experten von Epsilon International heraus. Ihre Studie sollte eigentlich ermitteln, welcher Zusammenhang zwischen der Länge der Betreffzeile und der Öffnungsrate besteht. Ein Ergebnis war: Wichtiger noch als die Zeichenanzahl (Faustregel: 47 Zeichen) ist der Satzbau einer Betreffzeile. Die Worte, die die zentrale Botschaft übermitteln, müssen am Anfang stehen. Für den Test untersuchte Epsilon 568 Millionen E-Mails aus 2365 Kampagnen von fünf verschiedenen Versandhändlern sowie 507 Millionen E-Mails von Dienstleistern. Die Forscher ermittelten Korrelationen zwischen der durchschnittlichen Öffnungsrate und der Länge der Betreffzeile.

Diese Korrelationen waren geringer als erwartet. Tendenziell werden E-Mails mit kürzeren Betreffzeilen zwar häufiger geöffnet als solche mit längeren, es gibt aber immer wieder Ausnahmen: Vor allem Betreffzeilen, die konkrete, auf den Kunden bezogene Worte weiter vorne nannten, schnitten auch dann besser ab, wenn sie länger waren als andere. Zum Beispiel schnitt die Betreffzeile

"Letzte Gelegenheit zur Bestellung für Valentinstag diesen Mittwoch: Jetzt bestellen"

besser ab als die kürzere Variante:

"Nur noch 48 Stunden bestellen für garantierte Lieferung am Valentinstag" –

wahrscheinlich, weil dass Wort „Valentinstag“ weiter vorne steht und weil „diesen Mittwoch“ für die Kunden konkreter und treffender ist als die Angabe „nur noch 48 Stunden“, die nicht berücksichtigt, wann der Adressat die E-Mail geöffnet hat.

Quelle: iBusiness, 9.3.2008
(Den vollständigen Artikel schicke ich Ihnen auf Wunsch gerne zu. Tel. 05221/ 699 9772, jjk@korfftext.de)

 

Erfolgversprechen haben Erfolg

Auch Jens Jürgen Korff hat Newsletter-Betreffzeilen getestet. Bei einem Fachvortrag im MediaStudio Bielefeld im Februar 2009 zeigte er den Teilnehmern mehrere Posteingänge mit den Betreffzeilen von insgesamt rund 50 verschiedenen E-Mail-Newsletters. 24 Teilnehmer notierten auf einem Zettel, welche drei davon sie am ehesten öffnen würden.

Die Auswertung nach Genres ergab:
19 Mal wurden Ratgeber-Newsletters geöffnet,
18 Mal Produkte-Newsletters,
14 Mal lokale und regionale Newsletters,
13 Mal Panorama-Newsletters (mit Nachrichten aus aller Welt).

Die Auswertung nach Schlüsselwörtern in der Betreffzeile ergab:
10 Mal wurden Erfolgversprechen geöffnet (wie "humorvolle Präsentation", "erfolgreiches Web-2.0-Produkt", "entschieden leichter leben"),
7 Mal lokale und regionale Stichwörter ("Bielefelder", "Westfalen"),
6 Mal ein tagesaktuelles Stichwort ("Abwracken", "Umweltprämie"),
4 Mal eine bekannte Handelsmarke (ALDI),
3 Mal ein geheimnisvolles Paradoxon ("die Physik des Unmöglichen"),
3 Mal eine bekannte Servicemarke (XING).

Die Auswertung schicke ich Ihnen auf Wunsch gerne zu: Tel. 05221/ 699 9772, jjk@korfftext.de



Nano-Inhalt: Web-Links richtig formulieren

Internet-Links in Themenlisten (z. B. im Google-Ergebnis, auf der Kategorieseite eines Onlineshops oder in der Übersicht der Pressemitteilungen) funktionieren dann am besten, wenn
• sie klar und deutlich formuliert sind,
• sie gewöhnliche (umgangssprachliche) Begriffe verwenden (und keine künstlichen),
• sie konkrete Begriffe verwenden (und keine abstrakten),
• und das entscheidende Wort vorne steht.

Der kalifornische Usability-Experte Jakob Nielsen testete das, indem er den Testteilnehmern Links zeigte, die nach den ersten 11 Buchstaben abgeschnitten waren – denn das ist ungefähr der Bereich, den die meisten Web-Benutzer beim Überfliegen einer Liste anschauen, wie Tests mit Augenkameras (Eyetracking) zeigen. Nielsen nennt das „nanocontent“ (Nano-Inhalt); als „microcontent“ (Mikro-Inhalt) bezeichnet er die kompletten Textlinks, E-Mail-Betreffzeilen oder Seitentitel. Beides sind, wie seine Tests immer wieder zeigen, äußerst wichtige Design-Elemente im Internet, die oft darüber entscheiden, wie schnell die Leute finden, was sie suchen.

Nielsen gab zu einem solchen Link ein paar Kontext-Informationen aus der umgebenden Webseite und ließ die Teilnehmer raten, wohin der Link führen könnte. In einem anderen Test gab er den Teilnehmern eine konkrete Aufgabe, z. B. eine Geschenkkarte zu bestellen oder die Bedingungen für ein neues Konto zu lesen, und präsentierte ihnen zehn abgeschnittene Links zur Auswahl, von denen nur einer der richtige war.

Links, die die vier oben genannten Kriterien am besten erfüllten, schnitten in diesen Tests am besten ab. Und die, die sie am schlechtesten erfüllten, schnitten am schlechtesten ab.

Quelle:
Jakob Nielsens Alertbox, 6.4.2009
http://www.useit.com/alertbox/nanocontent.html
(Die deutsche Übersetzung erscheint auf www.usability.ch.
Ich schicke sie Ihnen auf Wunsch auch gerne zu. Tel. 05221/ 699 9772, jjk@korfftext.de)


Nachrichten aus dem Netzwerk

  Jens Jürgen Korff, Bielefelder Werbetexter und Besitzer der Firma korffTEXT, musste auf die Krise reagieren und sein Büro in der Manufaktur Engelsbrücke in der Bielefelder Altstadt aufgeben. Er arbeitet seit Februar 2009 in einem Büro an seinem Wohnsitz in Hiddenhausen bei Herford. Seine erfolgreiche Kooperation mit Uwe Gagelmann und dessen Firma montale, agentur für digitales, läuft weiter, auch die Zusammenarbeit mit den anderen „Brückenengeln“.
Albrecht Aupperle, Hiddenhausener Sozialtherapeut und Leiter von iprevent.de, Institut für Gesundheitsberatung und Schulung, veröffentlichte im März 2009 eine Broschüre über »Burn-out – Methode oder Fluch des 21. Jahrhunderts«. Sie ist für 2,50 € bei iprevent.de erhältlich. http://www.iprevent.de/9_veroeffentlichungen_burn-out.html
Hier kann in der nächsten Ausgabe auch Ihr Bild und Ihre Netzwerknachricht stehen. Halten Sie mich auf dem Laufenden! Tel. 05221/ 699 9772, jjk@korfftext.de

 


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