Werber und Werbetreibende diskutieren an konkreten
Beispielen, was gut und was schlecht war.
Ausgabe Juli 2005 / Eine Anregung von korffTEXT
Bielefeld
| korffTEXT: Worte, die bewegen |
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Bravo!
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| Texter-Tipp des Monats | Der TK-Dienstleister Versatel warb im Frühjahr 2005 mit Anzeigen und
Plakaten für seine DSL-Verbindungen. Das Tolle daran: Vielleicht zum ersten Mal haben die
Versatel-Motive es geschafft, den abstrakten, für unsere Sinne nicht greifbaren
Gegenstand Datentransfer in ein emotional ansprechendes Bild zu kleiden.
Das Bild der Frau, deren Haare zu Berge stehen und die trotzdem begeistert ist, steht
zunächst für die begeisternde und atemberaubende Schnelligkeit des Datentransfers, den
Versatel angeblich verkauft. Die Haare bilden helle, gekrümmte, parallele Linien auf
dunklem Hintergrund, die sich teilweise kreuzen. An den Enden der Haare blitzen helle
Punkte auf. Dieses Bild im Bild symbolisiert das Leitungsnetz, durch das die Daten
rauschen. Jahrelang hat die IT-Branche, wenn sie Datentransfer abbilden wollte, ausgerechnet das hässlichste Detail abgebildet, das ein Computer zu bieten hat: den Kabelsalat an seiner staubigen Rückseite. Das ist ungefähr so, als würde die Zigarettenwerbung volle Aschenbecher zeigen oder die Kondomwerbung gebrauchte Kondome. Welch ein Segen, dass die Agentur Jung von Matt für Versatel endlich eine sympathische Alternative gefunden hat!
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Die Plakate der
Kampagne hatten die Headline: Vorsicht: Macht schnell und süchtig. |
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Lesehilfe: Ihre Vorteile:
Unser Tipp: Schauen Sie ins neue Fahrplanbuch oder lassen Sie sich von uns beraten: im ServiceCenter moBiel oder im moBiel Haus. www.moBiel.de | Wo wir sind, lebt die Stadt. |
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Schade:
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| Die Bielefelder
Verkehrsbetriebe moBiel haben im Frühjahr 2005 mit
Plakaten in ihren Bussen und Bahnen auf den neuen Fahrplan aufmerksam gemacht. Gut daran
ist: Die Headline »Neue Zeiten« macht auf das Datum des Fahrplanwechsels aufmerksam und
vermittelt gleichzeitig ein positives Image. Doch leider hat moBiel die Gelegenheit
versäumt, konkrete Vorteile des neuen Fahrplans für konkrete Fahrgäste herauszustellen.
Die beiden Textblöcke mit den Vorteilen und den Tipps befinden sich in dem Bereich, der
nur noch von wenigen besonders Interessierten gelesen wird. Sinnvoller wäre es z.B.
gewesen, in den Stadtbahnen, die auf der Linie 3 verkehren, groß zu schreiben: »Das ist
neu: Abends alle 15 Minuten nach Babenhausen«. Und in den Bussen, die Heepen bedienen,
groß zu schreiben: »Das ist neu: Abends alle 15 Minuten nach Heepen«. Und an allen
anderen Stellen: »Das ist neu: Samstags bis 18 Uhr im 10-Minuten-Takt«. Das hätte mit
Sicherheit deutlich mehr Interesse geweckt als die »Neuen Zeiten«.
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