Für Sie nachgefragt: Werbebeispiele, die gut funktioniert
haben, und Werbebeispiele,
die schlecht funktioniert haben
2. Ausgabe, Februar 2006 / Eine Anregung von korffTEXT
Bielefeld
Weblog über Werbetext, Webtext... | Anders als
in der ersten Ausgabe habe ich diesmal nachgefragt, wie gut die Anzeigen funktioniert
haben. So soll es auch bei den künftigen Ausgaben von "Gute Werbung, schlechte
Werbung" sein.
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Der Schwanz des
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Lesehilfe: Der einzige Gepard auf der ganzen Safari. Hätten Sie nur die D50 Never miss a moment... |
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Die Macht der Worte | Der japanische
Kamerahersteller Nikon warb im Herbst 2005 mit Anzeigen
für eine neue Digitalkamera mit besonders kurzer Einschaltzeit. Die
Anzeige zeigt ein missglücktes Safarifoto: verwaschener Hintergrund in gold-gelb-braunen
Afrikafarben; im Vordergrund nur das Schwanzende eines Geparden, der nach links aus dem
Bild gelaufen ist. Headline:"Der einzige Gepard auf der ganzen Safari. Hätten Sie
nur die Nikon D50 mit ihrer ultrakurzen Einschaltzeit dabei gehabt." Nach Auskunft
von Nikon Deutschland war der Kunde mit der Wirkung der Anzeige zufrieden. Eine
Kontroll-Nachfrage bei zwei Bielefelder Fotohändlern ergab zwar keine konkrete Erinnerung
an die Anzeige, aber die Information, dass Nikon im Herbst 2005 zahlreiche verschiedene
Anzeigen für die Kamera D50 geschaltet hat, und dass die Kamera zu den meistverkauften
des Typs gehört(e). Gründe für den mutmaßlichen Erfolg dieser speziellen Anzeige könnten sein:
An der grafischen Ausführung gibts allerdings was zu meckern: Man sieht den Schwanz zu spät. Das liegt daran, dass das Logo oben rechts (in der englischen Version oben links) zunächst den Blick anzieht. Wen Nikon nicht interessiert, blättert an dieser Stelle bereits weiter und sieht dann auch nicht mehr, dass das Logo farblich mit dem Schwanz korrespondiert. Das Logo (d.h. der Schriftzug »Nikon«) hat einen stärkeren Kontrast zum Hintergrund als der Schwanz, und es steht weit über dem Schwanz. Das sollte genau umgekehrt sein, damit der Blick zuerst auf den Witz fällt. |
Die englische Anzeige in einer seitengespiegelten Version für Rechtsseiten. In der "Zeit" stand die Anzeige auf einer Linksseite; der Gepard lief nach links aus dem Bild.
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Was
für'n Design?
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In der gleichen
ZEIT-Ausgabe vom 3.11.2005, in der auch die Nikon-Anzeige stand, warb eine PR-Anzeige für
"Life Science Design", ein Thema mit
Konzept-Wettbewerb, Ausstellung und Jahrbuch am Rande der Messe MEDICA in Düsseldorf.
Inhaltlich ging es wohl um Genetik, Gentechnik und medizinisches Industriedesign.
Nach Auskunft der beteiligten Design-Agentur "Red
Dot" wurde die Wirkung der Anzeige nicht gemessen. Nach Auskunft des
Veranstalters "LSA Life Science Agency" hat
sich kein Außenstehender aufgrund der Anzeige gemeldet; allerdings haben einige
Mitaussteller sie gesehen und sich zufrieden geäußert. Nach Auskunft von zwei
Professoren, die in der Anzeige als Mitautoren des dort beworbenenen Buches genannt
wurden, sind beide von niemandem aufgrund der Anzeige angesprochen worden. Ein Protokoll meiner Gedanken während der Lektüre der Anzeige zeigt Gründe für das Versagen der Anzeige auf:
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Bunt is badPlakate mit einem knallbunten tropischen Laubfrosch und dem Slogan "Bunt is beautiful" warben im Januar 2005 für die Werbewirksamkeit bunter Plakate. Das Bild fasziniert, doch der Slogan verstößt gegen drei Richtlinien für wirksame Slogans und straft die Gesamtaussage des Plakates Lügen:
Warum nicht "Bunt betört" oder "Bunt bezaubert"? Das wären Sätze, die Wünsche wecken und neue Räume öffnen.
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